Kommentar

Susanne Burgmer
Leiterin Finanzen
Das Budget 2022 weist einen Ertragsüberschuss von 105 TCHF aus. Im Vergleich zum Vorjahresbudget mit einem Aufwandsüberschuss von CHF 1,2 Mio. resultiert eine Differenz von CHF 1,3 Mio. Die grössten Abweichungen zum Budget 2021 sind folgende:

Betrieblicher Aufwand
Personalaufwand
Der Personalaufwand beträgt insgesamt CHF 21,5 Mio. und somit 69% des betrieblichen Gesamtaufwandes. Dieser erhöht sich gegenüber dem Vorjahresbudget um 3% resp. 637 TCHF. Im Budget enthalten sind ebenfalls die Lohnanpassungen im Rahmen der kantonalen Vorgaben.
Zusätzliche finanzielle Mittel sind für das Schuljahr 2022/23 für die Eröffnung einer Primarschulklasse eingeplant. Im Kindergarten wurden im vergangenen Jahr zwei neue Abteilungen und auf der Primarschulstufe eine neue Klasse eröffnet. Dies wirkt sich mit insgesamt 240 TCHF auch auf das Budget 2022 aus.
Aufgrund der steigenden Schülerzahlen und Klassenverbände wurde auch die Stellendotation der Lehrpersonen für Deutsch als Zweitsprache, der schulischen Heilpädagogik sowie der Therapeutinnen für Logopädie erhöht. Dies im Umfang von insgesamt 125 TCHF.
Der Einsatz von Klassenassistenzen im Zyklus 1 (Kindergarten sowie 1. und 2. Primarschulklasse) hat sich bewährt. So können anspruchsvolle Situationen gelingender gestaltet und die teilweise grossen Klassen kindgerechter geführt werden. Die zusätzlich budgetierten Kosten belaufen sich auf rund 100 TCHF im Vorjahresvergleich.
Den erhöhten Anforderungen an die Schulleitungen wird mit einer Pensenerweiterung um insgesamt 60 Stellenprozent Rechnung getragen. Die Erhöhung der Stellendotation basiert auf den Empfehlungen des Kantons für Zusatzaufträge ausserhalb des Grundauftrages. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des Kantons sowie von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden, hat zur Schärfung des Berufsbildes und der Nachwuchsförderung das Dokument ‘Die Schulleitungsfunktion im Thurgau’ erstellt. Darin wird der Grundauftrag der breitgefächerten Schulleitungsaufgaben analysiert.
Auf Beginn des Schuljahres 2021/22 hat Nina Rutishauser im Schulzentrum Wehrli als Co-Schulleiterin in einem 30%-Pensum begonnen, sie ist im 2. Ausbildungsjahr zur Schulleiterin. Damit wird ein weiterer Beitrag zum Abbau des im Kanton herrschenden Mangels an Schulleitungen geleistet.
Mit Eröffnung der Hortneubauten können rund 36 zusätzliche Tagesplätze in eigenen, zeitgemässen Räumlichkeiten angeboten werden. Zur Erfüllung des vom Kanton vorgegebenen Betreuungsschlüssels musste das Stellenetat der Tagesbetreuung leicht erhöht werden. Dadurch erhöhen sich die Personalkosten um 74 TCHF.
Sach- und übriger Aufwand
Die Ausgaben im Bereich Sach- und Betriebsaufwand betragen CHF 3,8 Mio. Dies entspricht 12% des betrieblichen Gesamtaufwandes. Im Vergleich zum Vorjahresbudget erhöhen sich die Kosten um 194 TCHF. Beim Mehraufwand handelt es sich vorwiegend um einen Nachholbedarf im baulichen Unterhalt aufgrund von Lieferverzögerungen im Jahr 2021. So mussten verschiedene kleinere Bauprojekte und Unterhaltsarbeiten zurückgestellt werden und sind nun für 2022 eingeplant.
Die Materialaufwände für Lehrmittel, Büromaterial sowie das Verbrauchsmaterial der Hauswartungen erhöhen sich um 48 TCHF auf 934 TCHF. Dies ist auf das Wachstum der Schülerzahlen zurückzuführen.
Insgesamt sind Anschaffungen in nicht aktivierbare Mobilien, Geräte und Hardware von 391 TCHF geplant (Vorjahr: 361 TCHF). Im Schulzentrum Seetal werden zwei zusätzliche Klassenzimmer für rund 50 TCHF mit Mobiliar ausgestattet. Im Kindergarten Lummerland wird altes Mobiliar im Rahmen von 25 TCHF ersetzt. Ausserdem werden weitere Schulzimmer mit Raumtrennelementen sowie Sitzbänken ausgestattet und vereinzelt defekte Stühle und Tische ersetzt. Insgesamt belaufen sich die Mobiliarbeschaffungen auf 160 TCHF. Die Kosten für die Beschaffung der Schüler-Tablets belaufen sich auf rund 80 TCHF.
Bei der Hauswartung müssen verschiedene Geräte und Maschinen erneuert werden, was sich mit insgesamt 40 TCHF niederschlägt. Analog zu den Vorjahren sind kleinere Reserven für den Mobiliar- und Geräteersatz zur Bestreitung des ordentlichen Schulbetriebes im Budget enthalten.
Die Kosten zur Versorgung der Liegenschaften bewegen sich mit 357 TCHF im Rahmen der Vorjahre (358 TCHF). Ebenso der Unterhalt der Mobilien und immateriellen Anlagen mit 106 TCHF (Vorjahr 108 TCHF). Der bauliche Unterhalt beläuft sich aufgrund des Nachholbedarfes auf 926 TCHF.
Abschreibungen
Der Abschreibungsaufwand beträgt rund CHF 1 Mio. und reduziert sich gegenüber dem Vorjahresbudget um 212 TCHF. Hintergrund des Einmaleffektes ist die Beendigung der Abschreibungsdauer, der per 01.01.2014 überführten Liegenschaften anlässlich der Rechnungslegungsumstellung von HRM1 auf HRM2.
In den kalkulierten Abschreibungen für 2022 sind die geplanten Mitteleinsätze für Hochbauten und Mobiliar gemäss Investitionsrechnung ebenfalls enthalten.
Transferaufwand / Finanz- und Lastenausgleich
Der Transferaufwand beträgt insgesamt CHF 4,2 Mio., was einer Reduktion um rund CHF 0,5 Mio. gegenüber dem Vorjahresbudget entspricht. Darin enthalten sind der Beitrag an den Finanzausgleich sowie die Ablieferung der Bezugsprovision an die Steuergemeinden für das Inkasso der Steuereinnahmen und Fiskalerträge.
Aufgrund der allgemein erfreulichen Steuerprognosen kann die Primarschulgemeinde 2022 mit einem um rund 600 TCHF tieferen Beitrag an den kantonalen Finanzausgleich rechnen. Dieser beläuft sich voraussichtlich auf insgesamt rund CHF 3,1 Mio. (Vorjahr CHF 3,7 Mio.).
Durchlaufende Beiträge
Interne Verrechnungen sind nicht ergebniswirksam. Sie werden durch die entsprechende Position auf der Ertragsseite ausgeglichen.
Betrieblicher Ertrag
Steuern
Der gesamte Fiskalertrag für 2022 wurde mit CHF 25,4 Mio. bei gleichbleibendem Steuerfuss von 47% veranschlagt. Die Steuerprognosen seitens Stadt und Kanton für die kommenden Jahre sind wieder optimistischer, sodass mit einem Steuerkraftanstieg gerechnet wird. Gegenüber dem Vorjahresbudget erhöhen sich die Einnahmen dadurch mutmasslich um rund CHF 1,1 Mio.
Entgelte
Das Budget sieht Entgelte von insgesamt 2,4 TCHF vor. Dies entspricht einem Plus von CHF 0,2 Mio. gegenüber Vorjahr
Die Entgelte setzen sich zusammen aus den Elternbeiträgen an die Tagesbetreuung von CHF 1 Mio., aus dem Umsatz der Schulzahnklinik von CHF 1,25 Mio., den Einnahmen aus freiwilligen Förder- und Freifachangeboten und den verschiedenen Raumreservationen, diese mit insgesamt CHF 0,1 Mio.
Sowohl die Schulzahnklinik wie auch die Tagesbetreuung können aufgrund der höheren Auslastung und teilweise erweiterten Kapazitäten höhere Einnahmen verbuchen.
Transfererträge
Der Transferertrag wird mit rund CHF 2,6 Mio. veranschlagt, was in etwa dem Vorjahresbudget entspricht. Darin enthalten sind CHF 1,2 Mio. Einnahmen aus Grundstückgewinnsteuern, CHF 0,5 Mio. Direktzahlungen seitens des Kantons an die integrative Beschulung, rund CHF 0,1 Mio. an Entschädigungen der Sekundarschule zu Gunsten der Primarschulgemeinde sowie Schulgelder von Aussengemeinden.
Durchlaufende Beiträge
Interne Verrechnungen sind nicht ergebniswirksam. Sie werden durch die entsprechende Position auf der Aufwandseite ausgeglichen.