Kommentar

Susanne Burgmer
­Leiterin Finanzen

Personalaufwand

Generelle Anpassungen
Der Personalaufwand beträgt CHF 23.0 Mio. (Vorjahr: CHF 21.5 Mio.) und somit 72% des betrieblichen Gesamtaufwandes. Dieser erhöht sich in absoluten Zahlen mit Teuerung und Stufenanstiegen gegenüber dem Vorjahresbudget um 3% resp. CHF 1.4 Mio.

Den budgetierten Lohnkosten liegt die Annahme eines generellen Teuerungsausgleichs von 2% für 2023 zugrunde. Das Bundesamt für Statistik publizierte im August 2022 eine Jahresteuerung von 3.5%. Massgebend für die tatsächliche Umsetzung wird der Entscheid des Kantonsrates Anfang Dezember 2022 sein, worauf sich die Lohntabellen der Lehrpersonen sowie des Verwaltungspersonals der Schulgemeinde Kreuzlingen verbindlich stützen. Ebenfalls enthalten sind die Lohnanpassungen im Rahmen der kantonalen Vorgaben für Lehrpersonen sowie individuelle Lohnanpassungen der übrigen Mitarbeitenden mit rund 1%. Insgesamt beziffern sich die oben genannten Anpassungen auf rund CHF 0.5 Mio.

Die Pensionskasse Thurgau hat alle angeschlossenen Arbeitgebenden informiert, dass infolge der Turbulenzen an den Anlagemärkten und trotz breit diversifizierter Anlagepolitik mit einem Verlust zu rechnen ist. Wir müssen davon ausgehen, dass der Deckungsgrad der Pensionskasse per Ende Kalenderjahr auf unter 100% sinken wird. Deswegen empfiehlt die Pensionskasse den Arbeitgebenden, für das Jahr 2023 Sanierungsmassnahmen zu budgetieren. Das Budget der Schule Kreuzlingen enthält den Sanierungsbeitrag von 250 TCHF in der Annahme, dass der Deckungsgrad zwischen 95% und 100% liegen wird. Den definitiven Entscheid über die Ausprägung der Sanierungsmassnahmen wird die Pensionskassenkommission Anfang Dezember 2022 fällen.

Die Unfallversicherung hat ab 2022 die Prämien für die Nicht-Berufsunfallversicherung infolge ihrer Schadenbelastung für alle Schulen schweizweit erhöht. Die Mehrkosten für die Primarschulgemeinde belaufen sich auf jährlich rund 60 TCHF.

Die Verträge für die Kollektiv-Krankentaggeldversicherung wie auch für die Unfallversicherung laufen per Ende 2022 aus und werden im Herbst neu ausgeschrieben. Die berechneten AG-Beiträge basieren auf den aktuell geltenden Ansätzen.

Kindergarten
Per Schuljahr 2023/24 ist die Eröffnung zweier Naturkindergärten geplant, um dem vorübergehend hohen Zuwachs an Kindergartenkindern zu begegnen. Bereits zum Schuljahresstart 2022/23 ist im Rahmen eines Pilotprojekts eine Halbklasse «Naturkindergarten» gestartet. Damit werden die teilweise sehr grossen Kindergartenabteilungen Seetal und Kurzrickenbach entlastet.

Die zunehmende Zahl von Schülerinnen und Schülern erfordert auch Anpassungen bei der Stellendotation im Förder- und im Logopädiebereich. So ist im Bereich Logopädie eine zusätzliche 50%-Stelle vorgesehen, welche die vom Kanton vorgegebene Therapie von Vorschulkindern übernehmen soll. Mit dieser Massnahme kann die Warteliste für Logopädietherapie abgebaut und gleichzeitig eine zeitnahe Therapie sichergestellt werden. Die zusätzlichen Kindergartenabteilungen werden wo nötig von Klassenassistenzen unterstützt. Der Einsatz von Assistenzen hat sich bewährt. So sind für alle Beteiligten zur Meisterung schwieriger Klassenkonstellationen gute Rahmenbedingungen geschaffen worden.

Insgesamt sind für die Massnahmen auf Kindergartenstufe zusätzliche Lohnkosten und Arbeitgeberbeiträge von 150 TCHF eingerechnet (ohne Teuerungs- oder Stufenanstieg).

Primarschule
Auf der Primarschulstufe sind im Vergleich mit dem Vorjahresbudget zwei zusätzliche Klassen erforderlich. Dem Schülerzuwachs entsprechend wird die Stellendotation der Lehrpersonen für Deutsch als Zweitsprache erhöht und es sind weitere Anpassungen im Förderbereich notwendig.

Diese Massnahmen wirken sich mit 250 TCHF auf das Budget 2023 aus.

Ebenfalls per laufendes Schuljahr 2022/23 ergänzt worden ist die Integrationsklasse mit einer zusätzlichen Stelle zur Beschulung der ukrainischen Flüchtlinge und weiteren Zuzügen ohne Deutschkenntnisse. Aktuell besuchen 21 Schülerinnen und Schüler die Integrationsklassen, davon sind 10 ukrainischer Nationalität. Der Kanton übernimmt bei Erfüllung der Vorgaben einen Kostenanteil von maximal 70 TCHF p.a. und Klasse für ukrainische Flüchtlinge.

Die zunehmenden Flüchtlingsströme sind auch im Bundesasylzentrum Kreuzlingen spürbar, sodass eine weitere BAZ-Klasse eröffnet worden ist. Aktuell wären weitere Klassengefässe notwendig, allerdings kann das Staatssekretariat für Migration SEM die benötigte Infrastruktur noch nicht zur Verfügung stellen. Zusätzlich gestaltet sich die Rekrutierung von Lehrpersonal, insbesondere in diesem Bereich, anspruchsvoll. Die Kosten für Lehrpersonal und Material werden vom Kanton mittels Pauschale entschädigt.

Schulleitung/Verwaltung
Hansjürg Michael wird nach über 40-jähriger Tätigkeit im Dienst der Primarschulgemeinde Kreuzlingen schrittweise in Pension gehen. Per Ende Januar 2023 wird er die Schulleitungsaufgabe an seine Nachfolge übergeben. Zur Sicherstellung eines reibungslosen Übergangs und zum Abschluss von Schulentwicklungs-Projekten wird er bis zum Ende des Schuljahres in einem kleinen Pensum weiterarbeiten.

Ab 2023 werden die Primarschulleitungen funktionsbezogen entlöhnt und den Sekundarschulleitungen gleichgestellt. Auch in der Verwaltung gilt es, wenn nötig die Strukturen und Rahmenbedingungen anzupassen.

Die zusätzlichen Kosten belaufen sich auf insgesamt 80 TCHF.

Tagesbetreuung
Das Mittagsmodul der Tagesbetreuung erfreut sich grosser Beliebtheit und die Auslastung konnte erneut erhöht werden. Zur Erfüllung des vom Kanton vorgegebenen Betreuungsschlüssels und zur Überbrückung von Stellvertretungs-situationen wurde das Stellenetat per Schuljahresbeginn 2022/23 erhöht. Die Personalkosten steigen um rund 110 TCHF inkl. Teuerung und individuelle Stufenanstiege.

Sach- und übriger Aufwand

Die Ausgaben im Bereich Sach- und übriger Aufwand betragen CHF 3.9 Mio. Dies entspricht 12% des betrieblichen Gesamtaufwandes. Im Vergleich zum Vorjahresbudget erhöhen sich die Kosten um 149 TCHF.

Beim Mehraufwand handelt es sich vorwiegend um teuerungsbedingte Mehrkosten von 110 TCHF für Energie. Die Preiserhöhung ist mit 33% für Strom und 40% für Heizmittel eingerechnet. Die Schulgemeinde hat einen Massnahmenplan zur Einsparung von Energie an die Mitarbeitenden kommuniziert. Die bereits getätigten energetischen Sanierungen kommen der Schule nun zugute.

Die Materialaufwände für Lehrmittel, Büromaterial sowie das Verbrauchsmaterial der Hauswartungen erhöhen sich um 66 TCHF auf 934 TCHF. Dies ist auf das Wachstum der Schülerzahlen sowie auf Preisaufschläge beim Einkauf von Verbrauchsmaterial und Lehrmitteln zurückzuführen.

Insgesamt sind Anschaffungen von 303 TCHF bei Mobilien, Geräten und Hardware geplant (Vorjahr: 391 TCHF).

Im Schulhaus Kurzrickenbach wird das Mobiliar eines Klassenzimmers ersetzt und die umgebauten Klassenzimmer werden mit Rollmöbeln ergänzt. Im Schulhaus Schreiber werden Stühle des Lehrpersonals und im Schulzentrum Wehrli acht Nähtische des Textil-Werkunterrichtes ersetzt. Verschiedene Standorte der Tagesbetreuung sowie der Kindergarten Remisberg benötigen Aussenmöbel. Im Hort Bachweg werden Tische und Stühle ersetzt. Insgesamt beziffern sich die Mobiliarbeschaffungen auf 128 TCHF.

Bei der Hauswartung müssen diverse Gerätschaften erneuert werden. Dies schlägt mit insgesamt 30 TCHF zu Buche. Analog zu den Vorjahren sind zusätzlich kleinere Reserven für den Mobiliar- und den Geräteersatz zugunsten des ordentlichen Schulbetriebes im Budget enthalten.

Die Hardware-Anschaffungen belaufen sich auf 66 TCHF. Im Vorjahresvergleich sind das 86 TCHF weniger. Neu werden Schüler-Tablets für vier Jahre geleast und am Ende der Primarschulzeit der Leasinggesellschaft retourniert. Auch der Nachhaltigkeitsaspekt hat uns bewogen, von der bisherigen Praxis – dem Erwerb des Gerätes bei Austritt – Abstand zu nehmen.

Die Kosten für Dienstleistungen, Honorare und Support bewegen sich mit 476 TCHF im Rahmen des Vorjahres (480 TCHF), ebenso der Unterhalt von Mobilien und immateriellen Anlagen mit 108 TCHF (Vorjahr: 106 TCHF).

Der Kostenvoranschlag für den baulichen Unterhalt beläuft sich auf insgesamt 906 TCHF (Vorjahr: 926 TCHF). Die grössten Positionen sind nebst den wiederkehrenden allgemeinen Positionen jene für den regelmässigen Service und den Unterhalt der Schulanlagen.

Seetal
- Erneuerung der Bühne und der Bühnentechnik der Mehrzweckhalle 90 TCHF
- Abparzellierung eines Grundstückes
- Reinigung und Belagserneuerung des Allwetterplatzes 48 TCHF

Schreiber
- Einbindung der Turnhallen-Schliessanlage in das elektronische Schliesssystem 15 TCHF
- Anpassung der BWW-Heizzentrale 20 TCHF

Wehrli/Rosenegg
- Schleifen der Holzböden und Streichen der Fensterläden und -rahmen des Schulhauses Rosenegg 29 TCHF
- Sickerstreifen sowie Feuchtigkeitsbehandlung «Torggel» 35 TCHF
- Streichen der Wände im Hort Bachweg 20 TCHF

Bernegg
- Absturzsicherung beim Pavillon anbringen (BFU-Massnahme) 80 TCHF
- Ersatz der Uhrenanlage und des Pausengongs 50 TCHF
- Erneuerung Windfang Singsaal 20 TCHF
- Umstellen der Schliessanlagen auf ein elektronisches Schliesssystem 35 TCHF
- Böden erneuern und Wände neu malen im Kindergarten Emmishofen und im Kindergarten
- Zeppelinring, Sichtschutz 75 TCHF

Abschreibungen

Der Abschreibungsaufwand beträgt rund CHF 1.1 Mio. In den kalkulierten Abschreibungen für 2023 sind die geplanten Mitteleinsätze für Hochbauten und Mobiliar gemäss Investitionsrechnung enthalten.

Transferaufwand/Finanz- und Lastenausgleich

Der Transferaufwand beträgt insgesamt CHF 4.6 Mio., was einer Reduktion um rund CHF 0.6 Mio. gegenüber dem Vorjahresbudget entspricht.

Infolge der allgemein erfreulichen Steuerprognosen für das Finanzjahr 2022 kann die Primarschulgemeinde 2023 mit einem um rund 600 TCHF tieferen Beitrag an den kantonalen Finanzausgleich rechnen. Dieser Beitrag beläuft sich voraussichtlich auf rund CHF 2.5 Mio. Im Vorjahr waren CHF 3.1 Mio. budgetiert. Der effektiv abgelieferte Beitrag 2022 beträgt CHF 2.6 Mio.

Durchlaufende Beiträge

Interne Verrechnungen sind nicht ergebniswirksam. Sie werden durch die entsprechende Position auf der Ertragsseite ausgeglichen.

Steuern

Der gesamte Fiskalertrag für 2023 wurde mit CHF 26.0 Mio. bei einem um 1% reduzierten Steuerfuss von 46% veranschlagt (Vorjahr: CHF 25.4 Mio. mit 47% Steuerfuss). Gegenüber dem Vorjahresbudget erhöhen sich die Einnahmen trotz Steuerfusssenkung vermutlich um rund CHF 0.6 Mio.

Die Steuerprognosen seitens Stadt und Kanton sind für die kommenden Jahre weiterhin positiv und es wird mit einem Steuerkraftanstieg gerechnet. Dies mitunter infolge der anhaltenden Zuwanderung und der demografischen Entwicklung. Ausserdem ist damit zu rechnen, dass die teuerungsbedingten Lohnanpassungen einen leicht positiven Effekt auf die Steuereinnahmen natürlicher Personen haben werden. Massgeblichen Einfluss werden die weitere Konjunkturentwicklung, die Bautätigkeit und das Niveau der Beschäftigungszahlen haben.

Transfererträge

Der Transferertrag wird mit rund CHF 2.8 Mio. veranschlagt, was CHF 0.2 Mio. mehr als im Vorjahresbudget entspricht. Darin enthalten sind CHF 1.35 Mio. Einnahmen aus Grundstückgewinnsteuern, CHF 0.8 Mio. Beitrag der Stadt an den Betrieb der Tagesbetreuung, CHF 0.5 Mio. Direktzahlungen seitens des Kantons an die integrative Beschulung und rund CHF 0.1 Mio. an Entschädigungen der Sekundarschule zugunsten der Primarschulgemeinde sowie Schulgelder von Nachbargemeinden.

Entgelte

Das Budget sieht Entgelte von insgesamt CHF 2.6 Mio. vor. Dies entspricht einem Plus von CHF 0.2 Mio. gegenüber dem Vorjahr.

Die Entgelte setzen sich zusammen aus den Elternbeiträgen von CHF 1.1 Mio. an die Tagesbetreuung, aus dem Umsatz der Schulzahnklinik von CHF 1.3 Mio. sowie den Einnahmen aus freiwilligen Förder- und Freifachangeboten und den verschiedenen Raumreservationen mit insgesamt CHF 0.1 Mio.

Sowohl die Schulzahnklinik wie auch die Tagesbetreuung können dank der höheren Auslastung und der teilweise erweiterten Kapazitäten leicht höhere Einnahmen verbuchen.

Durchlaufende Beiträge

Interne Verrechnungen sind nicht ergebniswirksam. Sie werden durch die entsprechende Position auf der Aufwandseite ausgeglichen.